Wer
jetzt in den grauen Tagen ein wenig Farbe und Fröhlichkeit in sein
Leben bringen möchte, dem sei ein Besuch der artothek empfohlen.
Dort präsentiert der amerikanische Bildhauer Charles Worthen (Jg.
1958) unter dem Titel Blubb so genannte Begrüßer.
Also hereinspaziert in die durchaus befremdliche, doch witzige und bunte
Welt des Charles Worthen!
Den großen, ebenerdigen Raum haben drei Wesen unterschiedlichen
Charakters für sich erobert. Koke eine lautmalerische
Abwandlung des japanischen Wortes kokeru, was stolpern
bedeutet scheint unsanft auf seinem weißen Hinterteil gelandet
zu sein und rappelt sich nun unbeholfen wieder auf. Kazman
abgeleitet von einer bekannten Figur des amerikanischen Cartoonisten
Kaz dominiert in seiner aufragenden schwarz-weißen Gestalt
den Raum.
Schnüff der Name spricht für sich
bewegt sich, die knollige Nase als drittes Standbein nutzend, leuchtend
rot über den Boden. Und auf der in den Raum schwingenden Empore findet
sich Bulb, ein birnenförmiges, lachsfarbenes Etwas auf
graubesockten Beinen. Jedes dieser Wesen erinnert in seiner weichen, runden,
ja amorphen Formgebung an Kinderspielzeug oder vergleichbare Formen in
der Natur. Gearbeitet wurden sie aus Transpolyoctenamer, einem granulierten
Kunststoffmaterial, das in heißem Wasser geschmeidig wird und anschließend
mit Ölfarbe verknetet werden kann, die den Wesen ihre kräftig
leuchtende Farbe verleiht.
Auf einem Styroporkern wird der Werkstoff nun frei formbar aufgesetzt,
bildet Schuppen, Noppen, Wülste und läßt so die typische
Oberflächenstruktur der Wesen entstehen. Versehen mit unverwechselbaren
Namen, die verschiedenen Kulturkreisen entlehnt sind, machen sie auf wunderbare
Weise das Spielerische und die Freude am fantasievollen Erschaffen des
Künstlers deutlich.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Charles Worthen lebt seit einiger
Zeit in Köln und gehört zu den Künstlern, die unter der
immer dramatischer werdenden Ateliernot leiden. Nachdem er sein Atelier
in den ehemaligen Sidolwerken in der Eupener Straße räumen
mußte, hat er nun einen neuen Arbeitsraum gefünden: in Düsseldorf.
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