Annebarbe Kau |
Jochen Heufelder: Annebarbe Kau. |
In: Privatgrün-Hausgärten, Salon Verlag, Köln 2004, S. 52-57. |
Nähert
man sich dem Grundstück der Familie Ollier, so kann man schon durch
die Gartenhecke sieben farbige Plexiglasformen erkennen, mit Lautsprechern
bestückt, auf je einem Garteneimer liegend, diese wiederum locker in
zwei Reihen am hinteren Gartenende zwischen einem Birkenpaar und einem Gartenhaus
angeordnet. Kabel verbinden die Lautsprecher mit einem CD-Player in der
blauen Hütte. Die meist spitzwinkligen Plexiglasplatten deuten Richtungen
an, sind insgesamt jedoch nicht einheitlich angeordntet. Ihre starke Farbigkeit
lässt sie schon von weitem leuchten. Und auch ohne Kenntnis des Titels
drängt sich aufgrund von Lage und Form die Assoziation von Sternen
auf. Im
Märchen Sterntaler der Gebrüder Grimm fielen Sterne vom Himmel
und wurden auf dem Waldboden zu Münzen, um ein Mädchen zu belohnen,
welches alles gab, was es hatte, auch das letzte Hemd. Wer gibt, dem wird
gegeben. So einfach kann das Leben sein im Märchen. Die Realität
ist komplexer und komplizierter. Die
Installation "Sterne" von Annebarbe Kau eine Lebensphilosophie
der Künstlerin? Eine Charakterisierung ihrer Klanginstallation? Oder
doch nur eine Anregung zur Auseinandersetzung mit der eigenen komplexen
Realität? |