Lutz
Ellerbrock
In seiner ersten Ausstellung in der Galerie Gabriele Rivet stellt Lutz
Ellerbrock (*1965) Zeichnungen, Malerei auf Papier und großformatige
Gemälde vor. Die Einladungskarte mit dem markierten Ausstellungstitel
Küchen Schaben Wohnzimmer Kratzen kann
stellvertretend einstehen für die zahlreichen Bild- und Wortschöpfungen,
für die überquellende Imagination und vor Einfällen strotzende
Fabulierlust des in Köln lebenden Malers und Zeichners. In seinem
motivischen Kosmos spielt das Groteske eine maßgebliche Rolle: Wortspiele
und Formulierungen alltäglicher Beobachtungen werden verbildlicht
in anschaulich-absurde Situationen. Dabei erzielt Ellerbrock Motive von
zuweilen melancholischem Witz und versteht es, durch direkte visuelle
Umsetzung eigentümliche, irritierende Wirkungen zu erzeugen: Heute
im Geräteschuppen Essen nur für Gummipuppen.
Leichthändig mit den Ambivalenzen von Bedeutungen jonglierend, erstellt
Ellerbruck en passant einen visuellen Jahrmarkt der Ideen, Einfälle
und Erkenntnisse, liebevoll absurde Gegenentwürfe zur Banalität
des Alltags. Meisterhaft deckt er hinter dem Widersinnigen zu vertrauten
Vorstellungen, hinter dem Nonsense und Ungewohnten die verborgenen psychischen
Befindlichkeiten auf: So ist etwa dem vor Selbstbewusstsein strotzenden
Motto eines abgebildeten Musikers, I am one of the ten angriest
men of RocknRoll, der Zweifel bereits eingeschrieben. Orgel,
Synthesizer und Gitarre spielen in dieser Bildwelt nicht zufällig
eine tragende Rolle: Ellerbrock, der selbst Musik macht, kennt und reflektiert
die sie begleitenden Posen und Klischees, aber auch ihre Faszination.
Lutz
Ellerbrock, geboren
1965 in Gadderbaum, Westfalen, lebt und arbeitet in Köln.
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