Lutz Ellerbrock: KÜCHEN SCHABEN WOHNZIMMER KRATZEN (24.06. - 06.08.2005)
 

Lutz Ellerbrock
In seiner ersten Ausstellung in der Galerie Gabriele Rivet stellt Lutz Ellerbrock (*1965) Zeichnungen, Malerei auf Papier und großformatige Gemälde vor. Die Einladungskarte mit dem markierten Ausstellungstitel – „Küchen Schaben Wohnzimmer Kratzen“ – kann stellvertretend einstehen für die zahlreichen Bild- und Wortschöpfungen, für die überquellende Imagination und vor Einfällen strotzende Fabulierlust des in Köln lebenden Malers und Zeichners. In seinem motivischen Kosmos spielt das Groteske eine maßgebliche Rolle: Wortspiele und Formulierungen alltäglicher Beobachtungen werden verbildlicht in anschaulich-absurde Situationen. Dabei erzielt Ellerbrock Motive von zuweilen melancholischem Witz und versteht es, durch direkte visuelle Umsetzung eigentümliche, irritierende Wirkungen zu erzeugen: „Heute im Geräteschuppen – Essen nur für Gummipuppen“.
Leichthändig mit den Ambivalenzen von Bedeutungen jonglierend, erstellt Ellerbruck en passant einen visuellen Jahrmarkt der Ideen, Einfälle und Erkenntnisse, liebevoll absurde Gegenentwürfe zur Banalität des Alltags. Meisterhaft deckt er hinter dem Widersinnigen zu vertrauten Vorstellungen, hinter dem Nonsense und Ungewohnten die verborgenen psychischen Befindlichkeiten auf: So ist etwa dem vor Selbstbewusstsein strotzenden Motto eines abgebildeten Musikers, „I am one of the ten angriest men of Rockn’Roll“, der Zweifel bereits eingeschrieben. Orgel, Synthesizer und Gitarre spielen in dieser Bildwelt nicht zufällig eine tragende Rolle: Ellerbrock, der selbst Musik macht, kennt und reflektiert die sie begleitenden Posen und Klischees, aber auch ihre Faszination.

 

Lutz Ellerbrock, geboren 1965 in Gadderbaum, Westfalen, lebt und arbeitet in Köln.