Hentie
van der Merwe stellt in seiner aktuellen Ausstellung graph
jüngste Arbeiten aus unterschiedlichen Medien vor: eine Rauminstallation
sowie ein Konvolut neuer Zeichnungen und Objekte.
Hentie van der Merwe, Förderkünstler der Art Cologne 2004, setzt
sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Identität auseinander.
Zu den Premieren 2003 strapazierte er in seiner ersten Einzelausstellung
in der Galerie Gabriele Rivet die visuellen Kapazitäten des Besuchers
mit einem Camouflage-Raum: An mit rot-weißem Karo-Stoff bespannten
Wänden hingen ebenso karierte Aquarelle, in deren schwarz- oder rotweißem
Raster sich in Karos gerasterte Tiermotive verbargen. Alle sind sie staatlichen
wie wirtschaftlichen Machtsymbolen entlehnt: Der Deutsche Bundesadler,
The American Eagle, der Russische Doppeladler, der Jaguar, der Puma oder
das Lacoste-Krokodil.
Auch die Ausstellung, graph, wird einen solchen Raum präsentieren:
Auf schwarz-weißem Vichy-Stoff werden Linienzeichnungen angebracht.
Eine andere Werkgruppe thematisiert die Beziehung des Künstlers zu
gesammelten (oder von ihm hergestellten) Fotos, die er im Atelier über
längere Zeit an die Wände gepinnt hatte. Es sind großformatige
Zeichnungen zu Fotos aus verschiedenen Archiven (Nationales Bilderarchiv
in Namibia, Archiv von Hugh McFarlane im Schwulen- und Lesben-Archiv der
Universität von Witwatersrand) oder aus Zeitungen, oder aus seinem
Familienarchiv. Dazu gehören Aufnahmen, die der Vater des Künstlers
auf Reisen durch Südafrika und Namibia in den 60er Jahren gemacht
hatte.
Der Ausstellungstitel bezieht sich auf das in der Ausstellung immer wiederkehrende
Raster-Motiv und auf das Motiv des Diagramms, um die Relation zwischen
zwei Variablen, zwei Realitäten oder zwei Welten aufzuzeigen. Auch
bezieht er sich auf das System der Repräsentation und auf Formen
dokumentierter Ereignisse. Alle diese Aspekte sind Bestandteil des Ausstellungskonzeptes.
In abgewandelter Form ist das Raster-Motiv in den beiden unteren Galerieräumen
zu finden: In der zeichnerischen Darstellung einer Beziehung von Zeitungstexten
zu Zahlen, von gerasterten Textilien zum menschlichen Körper und
zu Haus und Heim.
Hentie
van der Merwe *1972
in Windhoek, Namibia, lebt seit 2000 bzw. 2001 in Antwerpen und Köln.
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