"Recent Stuff" (23.10. - 22.12.2001):
Wie ein liebevoll aus bunten Plastik-Scheibletten aufgeschichteter Kopf, wie eine organisch wuchern-de, scheinbar klebrige und schwabbelige Schleimgeburt wirken Charles Worthens Skulpturen. "Recent Stuff" umfaßt eine Sammlung seiner neuen Arbeiten. Nach den gespritzten Silikon-Objekten und Flechtarbeiten aus Packbändern oder Wäscheleinen lotet der Künstler nun die gestalterischen Mög-lichkeiten eines starren, aber haptisch ebenso reizvollen Kunst-Stoffes aus. Der optische Eindruck einer gewissen Nachgiebigkeit oder Beweglichkeit täuscht jedoch.
Formal stellt die Ausstellung eine Fortsetzung von Worthens Fantasiewelt-Ästhetik dar, die den Be-sucher willkommen heißt. Berührungsängste sind hier ein Fremdwort. Stattdessen impliziert das Eintauchen in diese Welt eine Begegnung mit Formen aus der Kindheit und dem archaischen Uni-versum von Mikro-Organismen. Ob quallenartige Geschöpfe, eine Akkumulation von cremweißen Riesenpillen oder eben jener poppig bunte Scheiblettenhaufen: Immer wollen es überaus lustvolle Gefährten und Gespielinnen des Betrachters sein.
Die hintergründig humorvollen Skulpturen verschiedener Größe sind wie Spielzeuge für Erwachsene, Werkzeuge für die Fantasie: Sie reizen zum Anfassen, aber aufgrund ihrer Form, ihrer Farbigkeit oder Oberflächenbeschaffen-heit können sie, wenn man zupacken will, gänzlich entgegengesetzte Reaktio-nen auslösen – ein polares Wechselspiel also zwischen Anziehungskraft und Distanz. Humorvoll, be-wußt trivial, aber nicht banal stiften die Skulpturen im Raum eine "Real-Party-Atmosphere" (Charles Worthen). Weitere Informationen sowie Bildmaterial auf Anfrage.