ZWISCHEN
ROTZIG UND RATLOS: Vom lebendigen Geist der Suche und Revolte handelt
die Kunst von sieben Studenten bei Rivet.
Jarg
Geismar, Künstler der Galerie hat während seiner Seminare und
Workshops an Akademien in Belgien, Schweden, Thailand und Japan diese
Studenten kennen gelernt und nach Köln eingeladen. Trotz ihrer unterschiedlichen
Herkunft und individuellen künstlerischen Fransen ist eine geschlossene
Inszenierung entstanden, die sehr zeitgemäß ist, auch wenn
ihre Elemente nicht unbedingt neu erscheinen.
In den wandgroßen Installationen (von Jethro Volders) und kleinen
Aquarellzeichnungen (von Haleh Redjaian), Fadenskulpturen und Videoschatten
(von Jakraphun Thanateeranon) erscheint das Bild des Menschen größtenteils
dunkel und zerrissen im Zeichen von Gier und Verletzung So hat Camilla
Rosberg alle Fotos aus ihrem Leben, insgesamt 3207, in unzählige
Schnipsel zerrissen und zu kleinen Häuflein am Boden aufgeschichtet,
während die Erinnerung an die Fotos in einer langen handgeschriebenen
Liste aufgehoben ist.
Samuel Van Ingelgem setzt sich in Performance-Fotos und Uniformskulpturen
mit der gesellschaftlichen Bedeutung des Militärs auseinander. Und
ähnlich Kritisch-parodistisch sind die im Raum schwebenden Fantasie-Uniformen,
die Hentie Van der Merwe in Anlehnung an echte Uniformen gestaltet. Daraus
weht zugleich der unbekümmerte Hauch einer Pop-Kunst, der insgesamt
die Ausstellung durchzieht und zwar: zwischen Rotzigkeit und Ratlosigkeit.
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