| "Rollen" (04.05. - 16.06.2001): |
| Zu
den Kölner Premierentagen eröffnet die Galerie Gabriele Rivet
in neuen, größeren Räumen im Belgischen Viertel (Jülicher
Str.27). Als erste Ausstellung wird die Kölner Künstlerin Frances
Scholz zu sehen sein. Neben einem Zyklus neuer Bilder wird auch ihr jüngstes
Video ROLLEN gezeigt. Seit Beginn der 90er Jahre bezieht Frances Scholz zunehmend den Raum in die Präsentation ihres Werkes ein. Sie erarbeitet autonome Einzelbilder, die sie zu "Raum-Bildern" fügt. Zeitliche und räumliche Überlappungen und Überschneidungen charakterisieren die Arbeiten. Die Fläche wird zum Raum, der Raum zur Fläche, Zeit fließt in das Bild ein, das Bild wird zum Film, der Film zum Bild. Dieser Wechsel und seine Wirkungen, auch die zwischen den verschiedenen Medien, prägen das Werk von Frances Scholz. Durch die dominante Verwendung der Farbe Weiß und die Dynamik der Farbspuren löst sich zudem die Grenze zwischen Bild und Wand auf. Verzerrungen, Krümmungen und Richtungsänderungen gehören zum Alltag dieser Malerei. Die Aktualität ihrer Position liegt in dem Bekenntnis zum Prozeßhaften und Offenen, Unfaßbaren und Experimentellen. Scholz verzichtet bewußt auf das "männliche" Pathos der Entschiedenheit, vielmehr wird der Zweifel integrativer Bestandteil ihrer Arbeit. Deplatziertes und Provisorisches gewinnt eine eigene Aussage hinzu. Diese Offenheit kennzeichnet auch das Video ROLLEN von Frances Scholz: Sieben in Teppiche eingerollte Mädchen befinden sich an einem nicht näher definierbarem Ort und erscheinen durch die Schnitttechnik in der Ambivalenz zwischen Statik und ständiger Bewegung. Der Ton, der im Wechsel auf den Innen- und Außenraum verweist, verunklart den Ort zusätzlich. Der bewegte Charakter steigert sich bis zur bedrohlichen Wirkung. Eine Analogie zwischen Video und Malerei besteht vor allem in der "Haltung, die ihre eigenen Unentscheidbarkeiten aushält, ihre Behauptungen labil sein läßt, klar und dringlich, aber ohne autoritär mitbehaupteten sicheren Grund." (S. Egenhofer). |