The very last. Stadt Revue 03/2001

Rivet zeigt „ The very last“


Nein, Gabriele Rivet schließt ihre Galerie nicht, auch wenn der Titel ihrer aktuellen Gruppenausstellung „ The very last“ Ausverkaufsgedanken nahe legt. Genauso wenig stellt sie bild - und objektgewordene Indizien für Karriereknicke in KünstlerInnenbiografien zur Schau. Das einzige, was sie von den beteiligten 40 Künstlerinnen eingefordert hat, ist ihre allerletzte Arbeit des abgelaufenen Jahrtausends. Danach dürfte der reichlich abgekühlte Milleniumshype auch im Kölner Kunstbetrieb endgültig gefrieren. Wie schon bei der Ausstellung „ The very first“ in Rivets Räumen vor einem Jahr ist alles, Debüts wie Finis, wieder künstlerische Interpretationssache. Statt erste Performances, Teenagercollagen und Akademiearbeiten werden diesmal Endprodukte gezeigt, die z.B. als Neujahrsgruß verschickt wurden - wie Kalamans Video „Über die Unmöglichkeit und Gefahren beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern“ - als letzte gelungene Arbeit firmieren - wie das Gros aller Arbeiten - , oder tatsächlich letzte jemals geschaffene Arbeit sind, wie Karl Bohrmanns „Himmelserscheinung“. Auch der last state of the art einiger works in progress ist einsehbar: Peter Drehers 1586ste Version seines täglich auf Leinwand fixierten Wasserglases zum Beispiel. On Kawara und Opalka sollten sich die Ausstellung mal ansehen.
(ak)